Sie gibt Daten ein Gesicht: Margarita Chikobava erforscht, wie sich über die Visualisierung von Informationen Assistenzsysteme nutzerfreundlich gestalten lassen.

Margarita Chikobava

  • Doktorandin
  • Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
  • Forschungsbereich Kognitive Assistenzsysteme

Was genau ist Ihr Forschungsthema am DFKI?

Ich befasse mich mit Visualisierung von Daten in erweiterter Realität. Das kommt in Assistenzsystemen zum Einsatz. Mit Datenbrillen lassen sich Prozesse anstatt mit Bildschirm, Maus und Tastatur mit Sprechen, Gesten, sogar mit Blickkontakt steuern. Das erleichtert die Vermittlung komplexer Inhalte. In einem Projekt in Saarlouis bilden wir die gesamte Energieinfrastruktur – Trafos, Ladesäulen, Leitungen, Wärmepumpen, in einem digitalen Zwilling ab.

Margarita Chikobava mit Prof. Antonio Krüger, Leiter des DFKI, und Gian-Luca Kiefer, ebenfalls Doktorand des Future Transmission Lab am DFKI.

Was haben Sie in dem Bereich bei Amprion vor und warum spielt Visualisierung dabei eine so wichtige Rolle?

Wir planen, über zwei Jahre hinweg ein Assistenzsystem zu entwickeln. Die Visualisierung von Daten ist dabei ein Instrument, um Akzeptanz für KI zu schaffen. Denn damit Menschen die angebotene Hilfe tatsächlich annehmen und das System benutzen, müssen sie ihm vertrauen. Das System muss so gestaltet sein, dass die Zielgruppe es auch benutzen will. Um das zu erreichen, hat sich die Mitgestaltung solcher Systeme durch die Zielgruppe am besten bewährt: In Interviews erarbeiten, was die Expert*innen von einem System erwarten, Prototypen entwickeln, testen, weiterentwickeln, ausrollen, weiter testen. Gerade beim Sprung in den Feldtest ist es wichtig, mit den Anwender*innen zusammenzuarbeiten. Datenbrillen sind z. B. lichtempfindlich, das ist in der Praxis ganz anders als im Labor.

Was erwarten Sie von der Zusammenarbeit mit dem Future Transmission Lab, auch für Ihre persönliche Entwicklung?

Als Forschende darf man nicht im Elfenbeinturm sitzen. Wir brauchen Austausch, ob unsere Ideen in der Praxis Sinn machen. Mit einem Unternehmen wie Amprion zusammenzuarbeiten, ist für mich wichtig und spannend. Ich persönlich bin stolz, ein Teil von so einem Lab zu sein. Wir haben auch mitbekommen, dass es Mentorenprogramme geben wird. Ich möchte mein Wissen erweitern und würde mich sehr freuen, wenn ich durch das Future Transmission Lab Proband*innen finde, denen ich die Datenbrille auf den Kopf setzen und nach ihrer Meinung fragen darf! Von diesen Erkenntnissen wird unsere gesamte Forschungsgruppe profitieren, die uns so sehr unterstützt.