„Der Wille zum Machen ist spürbar“

Margarita Chikobava, Gian-Luca Kiefer, Agnes Feil, Jakob Jacobsen, Dr. Hendrik Neumann, Henning Marquardt

Agnes Feil, Jakob Jacobsen und das Team Margarita Chikobava & Gian-Luca Kiefer haben beim Poster-Wettbewerb auf dem Energy Innovators Summit die Awards für die drei besten Poster gewonnen. Im Interview erfahrt ihr, wie die Veranstaltung sie bei ihrer Forschung weiterbringt.

Warum wart ihr auf dem Energy Innovators Summit in Berlin – und habt dann am Poster-Wettbewerb teilgenommen?

Margarita: Gian-Luca und ich sind als Doktorand*innen bereits im Future Transmission Lab von Amprion aktiv. Wir wussten daher früh von der Veranstaltung und wollten unbedingt die Gelegenheit nutzen, unsere Arbeit in einer größeren Runde zu präsentieren und mit Expert*innen aus dem Energiesektor in den direkten Austausch zu kommen.

Gian-Luca: Am Poster-Wettbewerb haben wir teilgenommen, um unser aktuelles Projekt vorzustellen, neue Ideen zur Diskussion zu stellen und gezielt Kontakte zu knüpfen – insbesondere mit Forschenden und Praktiker*innen, die an ähnlichen Fragestellungen arbeiten.

Jakob: Mein Lehrstuhl hat im Sommer die IEEE PowerTech 2025 in Kiel ausgerichtet. Amprion hat an der IEEE teilgenommen, und darüber habe ich vom Energy Innovators Summit erfahren. Mein Poster habe ich eingereicht, weil ich gespannt war, wie Wissenschaftler*innen aus anderen Fachgebieten meine Arbeit wahrnehmen würden. Und natürlich auch, um neue Kontakte in Industrie und Wissenschaft zu knüpfen.

Was bedeutet euch die Auszeichnung, wart ihr überrascht?

Agnes: Mein Forschungs- und Poster-Thema sind sozialräumliche Aspekte beim Netzausbau, also kein klassisches Ingenieursthema. Dass ich damit den ersten Platz mache, hat mich daher tatsächlich überrascht – und zugleich darin bestärkt, wie wichtig es ist, sozialwissenschaftliche Perspektiven in die Energiewende einzubringen. Ich habe mich sehr über die Auszeichnung gefreut, das Poster habe ich mir in mein Büro im Institut gehängt.

Gian-Luca: Die Auszeichnung bestätigt uns, dass wir mit unserer Forschung in die richtige Richtung gehen. Sie signalisiert uns, dass ein großes Interesse daran besteht, Technologien wie XR, Explainable AI (XAI) und Cloud-Ansätze sinnvoll für die Energiewende einzusetzen.

Wie habt ihr den Energy Innovators Summit insgesamt erlebt? Würdet ihr anderen Forschenden die Teilnahme empfehlen?

Margarita: Es ist eine hervorragende Idee, junge Forschende mit Expert*innen aus Wissenschaft und Industrie zusammenzubringen, um gemeinsam aktuelle Herausforderungen zu diskutieren.

Agnes: Die Grundstimmung war so positiv und gerade für mich als Sozialwissenschaftlerin ist es sehr wertvoll, so mit Expert*innen aus der Praxis und der Industrie ins Gespräch zu kommen. Ich habe bei einer der Challenges auch einen Thementisch moderiert und habe da spannende Impulse bekommen, ob Entschädigung auch ohne Geldzahlungen funktionieren könnte.

Jakob: Diese positive Grundstimmung, die ihr beschreibt, habe ich genauso erlebt. Der Wille, den Wandel zu machen, war deutlich spürbar. Die ganze Veranstaltung war professionell auf einem sehr hohen Niveau und ich würde die Teilnahme anderen ganz klar empfehlen.

Gian-Luca: Unbedingt. Die Teilnahme bringt enorme Vorteile, insbesondere die Möglichkeit, eigene Forschung zu präsentieren und wertvolles Feedback zu erhalten. Wir würden jederzeit wieder teilnehmen – vielleicht beim nächsten Mal sogar mit einem eigenen Challenge-Format.

Bei so viel Lob – was könnte Amprion bei einem zweiten Energy Innovators Summit noch besser machen?

Jakob: Ich beklage mich mal auf hohem Niveau: Ich bin kaum dazu gekommen, mir die Poster der anderen anzusehen.

Agnes: Ging mir genauso! Ich bin gar nicht von meinem Poster weggekommen.

Margarita: Da ging es wohl allen Aussteller*innen ähnlich! Ich hätte mir auch noch mehr Zeit und Raum für Diskussion unter den jungen Forschenden gewünscht.

Habt ihr was vom Energy Innovators Summit für eure Forschung mitgenommen?

Gian-Luca: Ja, sowohl durch Gespräche mit Kolleg*innen, die thematisch nahe an unseren Projekten arbeiten, als auch durch den Austausch mit Expert*innen, etwa von Amprion, die uns wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung unserer Forschung gegeben haben.

Agnes: Ich habe meinen Austausch mit den Jurist*innen im Future Transmission Lab ausgebaut, deren Perspektive finde ich sehr bereichernd. Auch einen neuen Kontakt zu einem Professor für Partizipation und Transformation habe ich aufgebaut, das ist sehr wertvoll für mich.

Margarita: Wir haben nicht nur den Austausch mit unseren FTL-Kolleg*innen vertieft, sondern auch neue Kontakte außerhalb des direkten Projektumfelds gewonnen. Regelmäßige Informationen würden helfen, die Vernetzung aufrechtzuerhalten und die Community langfristig zu stärken.

Jakob: Ich habe aus der Praxis neue Impulse zu Themen bekommen, die ich wissenschaftlich vorher erstmal anders eingeschätzt hatte. Und gerade die Netzwerke in andere Fachgebiete hinein sind für mich so gewinnbringend. Ich wünsche mir daher sehr, dass das weiter ausgebaut wird, da schließe ich mich Margarita an.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!


Energy Innovators Summit

Austausch von Forschung und Praxis.